Geschichte der STS-Stahlratte

Die alte eiserne Lady und ihr Motor sind wirkliche Unikate – hier erfahrt ihr warum:

Stahlratte, Bremen, ex Johanna Maria SCH 419, Scheveningen. Der Kiel für das Segelschiff Johanna Maria wurde am 3. Februar 1903 auf der Werft A. Vuijk & Zonen in Capelle an der Ijssel in den Niederlanden gelegt. Sie war bereits am 27.03.1903 im Schiffsregister eingetragen, mit Simon van Leeuwen Bzn, Scheveningen als Eigner. Es wurde für die Fischerei gebaut. Die Abmessungen waren 24,41 x 6,55 x 2,80 Meter und die Messung betrug 99,2 BRT oder 75,0 NRT. 

S.v.Leeuwens Witwe wird Eigentümerin des Schiffes und wird im Februar 1915 in das Schiffsregister eingetragen, gefolgt von ihrem Erben B.v.Leeuwen, Scheveningen, im Juli 1926.

Der Schlepper wird im Mai 1931 aus dem niederländischen Schiffsregister gestrichen, da er an Didrik Vea und Torres Didrikson aus Kopervik, Norwegen, verkauft wird. Die neuen Eigner benannten es in VEA um, Heimathafen ist Kopervik auf der Insel Karmoy zwischen Stavanger und Haugesund. VEA erhielt die Kennn-Nummer des Fischereifahrzeugs. R131A und dient weiterhin als Segelfischereifahrzeug.

Im Jahr 1937 wurde der erste Motor eingebaut, ein 2-Zylinder-De Forenede aus Bergen, Norwegen. Im Jahr 1956 wurde er durch einen 3-Zylinder-Motor der gleichen Marke mit 210 PS ersetzt. Ein weiterer Austausch des Motors erfolgte 1963. In diesem Jahr wurde schließlich ein 1955 hergestellter 4-Zylinder-VOLUND-Motor mit 280 PS eingebaut, der heute noch in Betrieb ist.

D. Vea und T. Didriksen verkauften das Schiff 1968 an Sigurd Sandoy P/R aus Kristiansand, der es in Sandy Senior, Heimathafen Kristiansund, Norwegen, umtauft. Der neue Eigner Herman Silden P/R aus Kristiansund ändert den Namen 1978 ein weiteres Mal in Sildaskjaer. Auch der Heimathafen wird nach Maloy, nördlich von Bergen, Norwegen, verlegt.

Nach 80 Jahren im Dienst als Fischereifahrzeug kauft der gemeinnützige „Verein zur Förderung der Segelschiffahrt e.V.“ (Verein zur Förderung der Segelschifffahrt e.V.) aus Bremerhaven, Deutschland, den Schlepper im Jahr 1984. Hier beginnt die lange Geschichte des Umbaus zum 2-Mast-Schoner Stahlratte, Heimathafen Bremerhaven, Deutschland. Das Schiff erhielt den Namen Stahlratte.

Zwischen 1986 und dem großen Umbau 2000/2001 liegt eine Zeit abwechslungsreicher Abenteuer im Mittelmeer, der Nordsee und der Karibik mit mehreren Atlantiküberquerungen.

Nach dem Umbau in Hamburg und Bremerhaven gab es eine ausgedehnte erste Reise nach Kuba und in die Ostsee, den Umbau des Oberdecks und ein paar Fahrten nach Helgoland, bevor 2004 eine „Weltumsegelung“ gestartet wurde.

Von 2005 bis 2021 tourte die Stahlratte in der Region Panama/Kolumbien und rund um Jamaika, Kuba und Mexiko.

Im Jahr 2021 steuerte die Stahlratte wieder Europa an, zuerst Vigo in Spanien, dann ging die Reise weiter auf die kanarischen Inseln, nachdem sie in einem ausgedehnten Werftaufenthalt wieder fit für die Weltmeere gemacht wurde.

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